von Michael Christoph
Der http-handler baut eine Verbindung über das HTTP-Protokoll zu einem Webserver auf. Dabei erscheint der Server auf der Workbench wie eine Festplatte. Voraussetzung ist aber, dass der Webserver das WebDAV-Protokoll unterstützt. Die Abkürzung WebDAV steht für "Web-based Distributed Authoring and Versioning". Es handelt sich hierbei um eine Erweiterung des regulären HTTP-Protokolls, wobei aber der normale Webbrowser die Internetseiten anfordert. Die komplette Kommunikation läuft dabei über den Standard-HTTP-Port ab. Andere Ports für FTP oder SSH werden beim Datenaustausch nicht verwendet. Den http-handler lässt sich von der OS-4-Depot-Webseite herunterladen. Das Download-Archiv ist mit 77 KByte wirklich klein. Nach dem Entpacken des bis jetzt als Beta-Software eingestuften Programms muss man sich selbst um die Installation kümmern. Der http-handler muss in der Workbench in das Verzeichnis L kopiert werden. Die Datei HTTP0 mit Icon wandert nach Storage/DosDrivers. So wird es nicht automatisch beim Booten aktiviert, sondern man kann selbst entscheiden, wann es gestartet wird. Wenn das Laufwerk allerdings gleich nach dem Start verfügbar sein soll, legen Sie es einfach nach Devs/DosDrivers. Erste
Schritte
Den Internetserver, mit dem die virtuelle Partition verknüpft werden soll, tragen Sie in die Tooltypes des Piktogramms ein. Also in der Worbench die Datei HTTP0 einmal anwählen und aus dem Menü "Piktogramme/Informationen anzeigen" wählen. In den Tooltypes wird über die Zeile STARTUP die Konfiguration vorgenommen. Nach dem Schlüsselwort URL geben Sie die Internetadresse an, dessen Inhalt als Datei- und Verzeichnisliste im Workbenchfenster angezeigt werden soll. Den Namen für diese Partition bestimmen Sie in NAME. Wird kein Name angegeben, wird auch kein Piktogramm dafür auf der Workbench angezeigt. Eine vollständige Zeile könnte so aussehen:
Jetzt melden Sie nur noch mit einem Doppelklick auf das HTTP0-Piktogramm das Laufwerk an. Alternativ nutzen Sie in der Shell die Anweisung mount HTTP0. Kurz danach wird auf der Workbench ein neues Laufwerkspiktogramm angezeigt. Dieses Laufwerk können Sie wie eine normale Partition der lokalen Festplatte verwenden. Theoretisch sind auch mehrere Laufwerke möglich. Kopieren Sie die Datei HTTP0 und passen Sie die Tooltypes entsprechend an.
Weitere
Ansätze Dabei handelt es sich um freigegebene Verzeichnisse (Shares) von anderen Rechnern oder Servern. Der http-handler bietet diese Möglichkeit auch im Internet. Er erlaubt das Bearbeiten von Online-Dateien, wie ganz normale, lokal gespeicherte Daten. Es handelt sich also um eine sehr interessante Technik, die das Bearbeiten von Webseiten durchaus erleichtern kann. Aufwändiges Hochladen der Seiten über FTP-Programme entfällt damit. Die Datei kann ganz einfach über die Workbench oder ein Directory-Tool kopiert, verschoben und gelöscht werden. Die Idee ist nicht neu, denn mit "FTPmount" gibt es schon seit einigen Jahren eine entsprechende Lösung. Bisher unterstützt der http-handler noch keine Authentifizierung, also Anmeldung auf der Gegenseite. In der Praxis sollten Webseiten aber abgesichert werden, damit der Zugriff von Dritten unterbunden wird. Außerdem ist kein WebDAV-Server notwendig. Trotz der fehlenden Authentifizierung, kann man den http-handler heute schon für den Datentransfer nutzen. Ein Problem gibt es aber noch: Der Handler lässt sich nicht per Mausklick beenden. Wird also die Internetverbindung getrennt, versucht der Handler weiterhin im Hintergrund mit der Internetseite zu kommunizieren. Dieser Vorgang läuft so lange, bis das Fenster auf der Workbench geschlossen wird. Aufpassen muss man auch, dass die Gegenseite das WebDAV-Protokoll unterstützt. Sonst fragt der Handler endlos nach Daten und bekommt keine geliefert.
Virtuelle Laufwerke mit ftpMount /* FTP-Handler mount entry */ Die Datei kann unter beliebigen Namen, z.B. FTP im Verzeichnis Devs/DosDrivers abgelegt werden. In diesem Fall wird das Laufwerk automatisch eingebunden. Beim Speichern in Storage/DosDrivers müssen Sie extra mounten. Aufwändiger wird es mit den Schubladen für die Internetverzeichnisse. Es ist ein Basisverzeichnis notwendig, auf das der Assign FTPMountDir: zeigt. Dadurch kann sich das Verzeichnis an einer beliebigen Stelle auf der Festplatte befinden. Als einziges Unterverzeichnis muss Hosts enthalten sein. Darin ist jetzt für jeden FTP-Server ein eigenes Verzeichnis unter beliebigem Namen zu erstellen. In den Tooltypes der einzelnen Verzeichnisse ist die Zugangskonfiguration eingetragen. Über die Schlüsselwörter HOST ist der Server anzugeben,
bei USER der Benutzer und mit PASSWORD das Passwort zur Anmeldung. Falls
nicht das Hauptverzeichnis verbunden werden soll, können Sie über
ROOT ein abweichendes Verzeichnis festlegen. Hier ein Beispiel: Wer das Passwort nicht im Klartext hinterlegen möchte, kann mit
dem Hilfsprogramm "GenFTPpassword" ein verschlüsseltes
Passwort erzeugen. In diesem Fall geben Sie das Passwort bei der Option
PASSWORDCRYPT ein. Nach dem Mounten des FTP-DosDrivers wird auf der Workbench ein neues Laufwerk mit der Bezeichnung ftpMount angezeigt. Darin finden sich die unter Hosts zuvor definierten Verzeichnisse wieder. Wenn darauf zugegriffen wird, wird eine FTP-Verbindung aufgebaut und der Inhalt angezeigt. Jetzt können Sie mit Standard-Kommandos bzw. Datei-Browsern ganz einfach Dateien transferieren. Mit der Anweisung Assign FTP: DISMOUNT entfernen Sie das Laufwerk jederzeit wieder. Informationen: lb |
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Zuletzt aktualisiert am 4.12.. 2006.